Reise nach Danzig, Meisterswalde, Domachau, Wartsch, Mariensee, Langereih, Stangenwalde, Schaplitz und Prangenau.
Am 15.07.2013 ging es morgens von Rostock über Köslin nach Danzig per Auto.
Ich hatte mir extra ein neues Navigationsgerät mit aktuellen Updates gekauft.
Mit einigen Pausen bin ich spät Nachmittag gegen 17 Uhr in der Weidengasse 1 in das
Hotel Dom Muzyka Stare angekommen.
Es liegt sehr günstig in der Niederstadt, ich konnte alles zu Fuß erreichen.
Ich habe für 4 Übernachtungen (Doppelbett) incl. Frühstück, incl. Parkplatz direkt vor dem Hotel und WLAN auf dem Zimmer 285 Euro bezahlt.
Das war gegenüber dem Mercur Hevelius vor einigen Jahren, in dem ich dreimal gewohnt habe sehr günstig.
Am nächsten Morgen ging es dann Richtung Meisterswalde auf dem Friedhof.
Dort fand ich einige meiner Vorfahren, womit ich nicht gerechnet hatte.
Ich übergab für die Pflege dieses Friedhofs eine kleine Spende.
Weiter nach Domachau, wo mein Urgroßvater 1841 geboren wurde. Auf einem Bauernhof bekam ich einen Hinweis, dass im nahen gelegenen Wartsch ein Grundstück der Nachfahren der Wickis war.
Leider war dort niemand zuhause.
Nächstes Ziel war Mariensee, wo wir dann in einer Gaststätte eine Pause gemacht haben.
Die Landschaft war atemberaubend, überall sahen wir Storchennester mit Nachwuchs.
Nachdem ich die Gräber auf dem Friedhof besucht habe, fuhr ich ein drittes Mal nach Langereih, welches ja nach dem Krieg zu Pomlau eingemeindet wurde.
Ich hatte mir zuhause auf ein Sattelitenfoto eine alte Grundmauer angesehen und ausgedruckt, nachdem mir meine Kusine den genauen Ort des Hofes meines Urgroßvaters angegeben hatte.
Enttäuscht musste ich feststellen, dass genau auf diese Grundmauern angefangen wurde, ein neues Haus zu bauen. Es war noch nicht allzu hoch und mit einem Zaun bereits abgegrenzt, was mich aber nicht hinderte, einige alte Steine und etwas Sand von der Stelle mitzunehmen.
Der nächste Ort war der Stangenwalder Friedhof, wo ich mir erhoffte, dass einige meiner Familienmitglieder ihre letzte Ruhe gefunden haben.
Dort sagte man mir, dass unweit von Stangenwalde, nämlich in Schaplitz ebenfalls ein Friedhof war und dieser zu der Gemeinde mal gehört hat.
Die letzte Station war dann Prangenau, wo ich einen Bekannten besucht habe, der sehr gut über die älteren Einwohner Bescheid wusste.
Dort wurden wir sehr herzlich empfangen, die Torte wurde extra für uns gebacken und war ein Genuss.
Am nächsten Tag bin ich dann noch einige Straßen abgewandert, wo meine Familie gewohnt hat.
Kleine Schwalbengasse, Hühnerberg und vor allem das alte Straßenbahndepot, in dem mein Großvater 30 Jahre als Straßenbahnwagenführer gearbeitet hat.
Die nebenliegende ehemalige Lenzgasse existiert ja seit 1945 nicht mehr, ich konnte nur anhand der verlaufenden Schienen nachvollziehen, wo sie gelegen hat.
Ein sehr nettes Mitglied aus einem polnischen Forum hatte mir einiges dazu aufgeschrieben, wie z.B. das wo die Lenzgasse gestanden hat, in den 50-Jahren eine Wendeschleife für die Straßenbahn gebaut wurde.
Ich habe alles genau fotografiert, obwohl ich sagen muss, dass ich dort immer wieder auf einige Männer stieß, die sich in diesen Büschen wohl „ausgeruht“ haben.
Aber ich habe mich relativ sicher gefühlt, zumal ich nicht alleine war und es am Tage war.
Es waren viele Häuser nicht mehr bewohnt, ein Anwohner sagte mir aber, dass die Stadt Danzig einige Häuser wie z.B. am Hühnerberg wieder hergerichtet werden.
Auch das wunderschöne Bernsteinmuseum ist auf jeden Fall ein Besuch wert, auch wenn die Peinkammer sehr gruselig ist.
Allerdings muss man sehr gut zu Fuß sein, denn es geht über mehrere Etagen über enge Treppen nach oben.
Letzte Station war die St.Katharina Kirche, in der meine Mutter 1920 getauft worden ist.
Dort hing eine sehr interessante Chronik der Kirche, wer dort noch nicht war, kann sie gerne bei mir anfordern.
Es war ein sehr schöner Urlaub in Danzig, wenn auch nur kurz.
Es hat einfach alles gestimmt, das Wetter, das schöne Hotel, das sehr gute Essen.
Auf der Rückreise hatte ich einige Meinungsverschiedenheiten mit meinem Navigationsgerät, welche mir einige Male sagte, ich möchte doch rechts oder links abbiegen, wo es kein rechts oder links gab.
Aber auch das bekam ich hin.
Die Polen haben einen Fahrstil, der mich so manches Mal ins Schwitzen brachte.
So versuchte mich ein uralter Fiat mich rechts auf der ja ist das ein Standstreifen oder nur ein Fahrradweg zu überholen und mich wegzudrängen.
Er war nur abzuhängen, in dem ich ordentlich Gas gab und schneller fahren musste als es erlaubt war.
Aber ich hatte ein einigermaßen zuverlässiges Programm, welches mich regelmäßig vor „Radar“ warnte.
So nun bin ich wieder zuhause und sortiere die Fotos.
Ich brauche noch einige Tage, um über die Gräber in Meisterswalde, Mariensee, Stangenwalde und Schaplitz Auskunft zu geben.
Viele Grüße Karin Langereih