Liebe forumer,
ich möchte auf einen Dokumentarfilm hinweisen.
Ein blinder Held-die Liebe des Otto Weidt
Mo 6.Januar ARD 21.45 bis ca 23.15h
http://www.klack.de/tv-programm/fern...?popup=details
Otto Weidt besaß eine Bürstenwerkstatt und beschäftigte vorwiegend blinde Juden, um sie vor der Deportation zu bewahren. Er war ein Kämpfer, für viele Juden eine Hoffnung. Und doch kamen die meisten von ihnen um. Dennoch gilt sein Kampf, sein Leben, sein Einsatz als Beispiel für das stille Heldentum, für all diejenigen Menschen, die sich auf ihre Weise gegen den Nationalsozialismus zur Wehr setzten. Von ihnen, diesen stillen Helden hört man kaum etwas. Vielleicht waren sie zu still?
Die ehemalige Werkstatt Otto Weidt ist heute ein Museum. Bekannt ist in diesem Zusammenhang die deutsch-israelische Journalistin Inge Deutschkron. Sie arbeitete in der Werkstatt Otto Weidts und überlebte den Holocaust gemeinsam mit ihrer Mutter, indem sie untertauchte. Bekannt ist Inge Deutschkron durch ihr Buch "Ich trug den gelben Stern" und dem Theaterstück "Ab heute heißt du Sara". Ich vermute, Inge Deutschkron wird in der Dokumentation über Otto Weidts als Zeitzeugin zu Wort kommen.
Ich kenne die Geschichte Otto Weidts. Er ist mir wie ein guter Vater in meinem Herzen. Ich kenne manche Schicksale, die die Menschen seiner Werkstatt erlebten, ich kenne die Werkstatt/das Museum und hatte mehrere Begegnungen mit Inge Deutschkron. Mir gefällt es, dass der Verein "Blindes Vertrauen" ganz anders an das Thema herangeht als es gemeinhin üblich ist und damit entschieden zu einer konstruktiven Verarbeitung deutscher Vergangenheit beiträgt.
Ich gehe davon aus, dass es sich um eine gute, sehenswerte Dokumentation handelt, die ich wärmstens empfehlen möchte. Es ist zwar eine berliner Geschichte, denn die Blindenwerkstatt befindet sich in Berlin. Aber sie hätte sich überall in Deutschland zutragen können, also auch in Danzig. Und vermutlich gibt es viele Geschichten stiller Helden, nur dass sie niemand erzählt.
Gute Grüße vom waldkind.