Beobachtungen auf dem Langen Markt
von E.K. Joniszus
Juni 2011
Ein altes Pärchen auf ’ner Bank –
sie halten Beide sich am Händchen.
Dem Anschein nach, geschwächt und krank,
Zigeuner spielten leis’ ein Ständchen.
Man sah’, sie waren Mann und Frau.
Das mehr als sechzig Jahren.
Man erinnert sich noch ganz genau –
ist mit dem Anderen gut gefahren.
Für viel Passanten ohne Frage. –
Ein altes Paar wie man das kennt.
Gezählt sind deren letzte Tage,
das Lichtlein nicht mehr lange brennt.
Ich schau’ den Alten in die Augen,
erkenne deren ganzes Glück.
Man konnte seinem Partner glauben,
gibt das Geschenk doch nur zurück.
Die zwei Alten sind gegangen –
Doch blieb von ihnen was zurück.
Mich nahm die Herzlichkeit gefangen,
die Herzlichkeit, und deren Glück.
Vielleicht ist die Begebenheit,
etwas, woraus man lernen kann.
Man hat’s erkannt, ist gen’ bereit,
und nimmt den Anderen an die Hand.