Max Danziger wurde Mitbegründer des Motorrad Klubs in Israel
Vor 1939 durfte Max Danziger in der Freien Stadt Danzig als jüdischer Bürger nicht die Oberschule besuchen. In einer Autosattlerei fand er eine Lehrstelle. 1938 gelang es ihm und seine Mutter mit einem Transport aus Danzig abzufahren. in einer lebensgefährlichen Seereise, die mehrere Monate auf einem alten Seelenverkäufer stattfand, konnten sie, nach dem Schiffsbruch des alten Dampfers, als Schiffsbrüchige in Palästina an Land kommen. In Tel Aviv schuf sich Max Danziger eine neue Existenz, indem eine Autosattlerei gründete und seine Familie dazu. Hier ist ein Bericht von den Anfängen des Israelischen Motorrad - Klubs.
Zu erwähnen ist noch, dass Max Danziger Vorsitzender - Der Landsmannschaften Danzig, West und Ostpreußen in Israel ist.
eingereicht durch Gerhard Jeske Hamburg
MAX DANZIGER 18.5.2009 Israel Tel Aviv
Das Lagerfeuer am Meer ,Von den Anfängen unseres Motorad Clups.
Ich bin Vorsitzender im Motorrad Club. Wir muessen immer etwas unter nehmen. Ich schlage vor, wir werden, bei Vollmond ein Lagerfeuer mit Picknick am Meer machen. Ich habe auch einen passenden Ort gefunden. Das ist am Strand beim Hotel Arkadia. Ich bin mit meinem Motorrad einmal herunter gefahren um mir den Platz anzusehen. Ist in Ordnung. Wir machen mit allen die Verabredung. Meine Kinder sind von dem Gedanken begeistert. Wir fahren zur Sicherheit nochmal hin um den Platz zu besichtigen, es geht ein schmaler Weg zur Küste. Aber inzwischen hat man ein Schild aufgestellt, das sagt, dass man den Weg nicht herunter fahren darf. Aber wie kommen wir alle zum Strand? Ich habe eine Ide. Werde den Benzi hinschicken, dass er einen Sack über das Schild hängt. Das machen wir. So vorbereitet fahren wir alle den Weg herunter. Wie wir uns verabredet hatten. Wir hatten ein Paar, die öfters mit uns mit gefahren sind. Der Mann hatte ein Luftgewehr, das Mädchen war bereit auf seinem Motorrad voraus zufahren um einige Tauben zu schießen, die unser Freund Schlomo Meier braten wird. Wie sind wir zu Schlomo Meier gekommen? Er hatte ein Kl. Restaurant in der Frischman Str. eines Tages war eine Anzeige in der Zeitung, - Motorrad Fahrer mit gutem Benehmen sollen sich bei Ihm melden.- Eine komische Anzeige, ich bat meinen Freund Erich Hammerstein mal dort hinzugehen. Als er zurück kam sagte Er, das sind alles nette Leute, du solltest auch mal hingehen. Das Treffen war jeden Mittwoch. Ich ging mit meiner Frau am Mittwoch hin. Gleich hatten wir Anschluss gefunden. Es wurde beschlossen am nächsten Schabat eine gemeinsame Fahrt zu machen. Ich hatte damals ein Motorrad B:S:A: mit Beiwagen. Treffpunkt war an der Eisenbahn Station. Wir packten Proviant ein, und es ging los. Die Solo Maschinen fuhren für mich ein bisschen zu schnell. Bei Rammle hatte ich einen Kolben Klemmer und musste stehen bleiben. Die Andern fuhren weiter und kümmerten sich nicht um uns. Ich wartete bis der Motor sich abgekühlt hatte, und konnte die Maschine wieder starten. Wir beschlossen: Wir fahren zurück nach Hause. Nach 2 Std. kamen die meisten Leute zu uns nach Hause, sie sagten, dass sie sich gesorgt hatten wo wir geblieben waren, wir sollen nicht Böse sein und am Mittwoch wieder in das Restaurant zu Schlomo kommen.
Das war der Anfang des Clubs, der dann voller Mitglieder und auch Autos wurde. Am Mittwoch im Restaurant, bei einer Aussprache sagte ich, wir müssen Ordnung machen. Zuerst müssen die Langsamen fahren u. dann ( hinterher ) die schnellen Solo Maschinen. Ich wurde bald Vorsitzender u. Organisierte viele gemeinsame Touren. So auch das Lager: Feuer am Strand. Es war verabredet das jeder der zum Lagerfeuer kommt ein Bündel Holz mitbringt. Wir packten uns auch etwas zum Essen für uns und die Kinder ein. Ich machte dazu einen Kartoffel Salat, den die Kinder und auch später die Enkel sehr gerne hatten.
Wir kamen zur rechten Zeit an, das Lagerfeuer brannte schon hell und der Schlomo war beim Tauben braten. Wir breiteten Decken auf dem Sand aus, ich hatte vorher unsern Freund Minnikes nach Bne Brak geschickt um einen Akordion Spieler abzuholen. Er hatte einen Stuhl mitgebracht und bald erklang fröhliche Musik. Die ersten gebratenen Tauben waren fertig und wurden verteilt. Mit dem Kartoffel Salat schmeckte es gut. Wir warteten noch auf den Freund Reichmann der mit dem eigenen Motorboot über das Meer ankommen sollte.
Er hatte einen Jeep mit einem Haken und konnte dadurch das Boot von zu Hause zum Hafen in Jaffa schleppen. Dort kannte er einen Araber der ihm half das Boot ins Wasser zu bringen und auch mit fuhr. Wir warteten, nach einiger Zeit sah man ein Licht auf dem Meer das war der Reichmann wir halfen ihm das Boot an Land zu ziehen. Und bald saß er auf der Decke die seine Frau, die mit dem Auto gekommen war ausgebreitet hatte. Die Stimmung war gut, zur Musik wurde auch getanzt. Mit Essen, Singen u. Tanzen verbrachten wir 3 Std. dann wurden wir müde und die ersten entschlossen sich nach Hause zu fahren. Unsere Kinder wurden auch müde. Wir packten unser Sachen zusammen und machten uns auf den Heimweg. Ich fuhr als einer der Letzten. Vor mir fuhr Erich Hammerstein mit seiner Tochter auf seinem Motorrad, das er vor ein paar Wochen gekauft hatte. Plötzlich kam er von Weg ab und stürzte. Er konnte nicht alleine aufstehen denn das Bein war gebrochen. Ich versuchte von unseren Leuten einige anzuhalten, aber keiner sah uns. Es gelang mir ein Auto anzuhalten, der Mann war bereit den Erich mitzunehmen und in die Hadassa Klinik zu bringen. Die Tochter fuhr auch mit. Ich setzte meine Familie zu Hause ab und fuhr zur Hadassa Klinik. Das Bein war inzwischen geschient und der Freund musste 2 Tage in der Klinik bleiben. Am nächsten Morgen fuhr mich ein Freund zur Unfallstelle. Ich nahm das Motorrad und brachte es zum Haus von Erich und stellte es in einem Schuppen ab. Als der Erich nach 2 Tagen nach Hause kam, bekam er viele Besucher, sogar einige Frauen brachten ihm Essen. Als der Gips vom Bein abgenommen wurde konnte er auch bald wieder Motorrad fahren.
Der Club vergrößerte sich im laufe der Zeit. Es kamen auch Autos dazu. Auch Frauen, so kam Tante Minni und Tante Isetta, die mit ihrem Mann, der nicht fahren konnte, die Touren fuhr. Dann waren noch der Ölsner, der Minnikes, Hans u. Irene. Die Lagerfeuer wurden 2 Jahre fortgesetzt, die Leute wurden bequem u. fingen an Liegestühle mitzubringen. Dadurch habe ich die Lust verloren, zum Strand zu fahren das war das Ende der Lagerfeuer.
Aber ich plante etwas anders, wir machen Touren und übernachteten in Jugend Herbergen. Am Purim fest haben wir uns die Jugend Herberge in Poria über dem Kineret See gemietet. Wir hatten uns mit dem Herbergs Vater angefreundet und er hielt uns am Purim die Herberge für uns immer frei. Wir brachten Essen und lustige Verkleidung mit. Ölsner brachte eine komplette Musikanlage mit. Da der Club gewachsen war fuhren wir in 3 Konvois hin. Es war nur eine Schwierigkeit, die Herberge war nichts an das Elektrische Netz angeschlossen. Dafür gab es einen Generator mit Dieselöl betrieben der war 20 Meter vom Haus entfernt damit das Geräusch nicht stört. Der Generator hatte eine Kurbel die 2 Mann durchdrehen mussten damit er ansprang. Die Party fing immer um 7 Uhr abends an, mit Musik, die Kinder machten Aufführungen, danach gab es Abendessen. Um 10 Uhr brachten wir die Kinder in den 2. Stock zum Schlafen. Wir feierten bis in die Nacht weiter. Der Party Raum hatte ein Panorama Fenster zum Kineret, um diese Zeit zu Purim war immer Vollmond und der See voll angestrahlt. Bei einer Fahrt nach Poria ganz in der Nähe ist ein Motorrad Getriebe von einem Mitfahrer kaputt gegangen, Er fuhr gerade im 1.Gang und konnte nicht mehr herauf schalten, Was machen? Ich sagte fahr langsam weiter in Poria werden wir es reparieren, es ist sicher die Feder im Getriebe gerissen, ich habe eine zur Reserve die werden wir bei Tageslicht einsetzen. Wir machten die Reparatur u. das Motorrad, die selbe Sorte wie meine B:S;A: , war wieder in Ordnung. Aus einem unbestimmten Grund, nach einigen Jahren machten wir keine Party mehr in Poria. Aber es gab kein Ende der Feiern wir fanden einen Platz ganz in der Nähe, in Cholon im Beth Bracha. Da machten wir wieder einige Jahre unser Veranstaltungen.
Da keine Musikanlage im Beth Bracha war, schleppte der Manfred Schragenheim seine Sterio Anlage hin. Ich machte inzwischen die Decorationen. Mein Sohn, der mit kam, half mir dabei. Es gab eine Bühne Da machten wir eine Vorstellung. Notmann spielte Laute und ich Mundhermonika am Mikrofon. Willi Neumann hielt einen Vortrag. Dann gab es Tanzmusik.
Wieder wurde es ein schöner Club Abend. Wenn ich das nicht schreibe wird es für immer vergessen sein. Leider ein großer Teil der alten Freunde leben heute nicht mehr.
Max Danziger