Wir sprechen von der guten alten Zeit,
weil wir sie nicht erlebt haben,
und verurteilen die Gegenwart,
weil wir sie durchleben muessen.
Die meisten Menschen leben am Leben vorbei,
weil sie nicht zu leben verstehen.
Es ist leichter,sein Schicksal zu verwuenschen,
statt es sich zu gestalten.
Kameradschaft,wie im Kriege,
zeigt sich oft nur fuer kurze Zeit
und verlangt doch groessere Bewaehrung
als eine jahrelange Liebe.
Schlimmer als Hass ist Verachtung.
Hassen kann man auch Charaktere,
verachten nur Menschen von niederer Art.
"Seid gut zu den Tieren!"sind wir gemahnt,
doch nie ist zu lesen: "Seit gut zu den Menschen!"
Fuer leiblichen Mord sind schwerste Strafen verhaengt,
doch seelicher Mord bleibt immer ungesuehnt.
Wer eine schimpfliche Tat verteidigt,
ja den noch schilt,der sie verurteilt,
ist der gleichen haesslichen Handlung faehig.
Man muss schon selber sehr schlecht sein,
wenn man dem naechsten Menschen misstraut
und seine Worte Luegen nennt.
An den Torheiten der Jugend
erfreut man sich wieder im Alter.
Bis 30 sagt man stolz:"Ich bin soundsoviel Jahre alt!"
Nach 30 moechte man sagen:"ich bin soundsoviel Jahre jung!"
Nicht die Jahre machen das Alter aus,
sondern die Neigung,
gleichgueltig zu werden und sich abzufinden.