Der gebürtige Danziger Organist Harald "Jan" Janca (geb. 01.06.1933) ist am 08.12.2023 in Tübingen verstorben.
Janca studierte von 1950 bis 1955 an der Musikakademie in Krakau und arbeitete seit dem als freier Organist. Er gabe Konzerte im Dom in Oliva.
Im Jahre 1957 fuhr er im Rahmen einer Konzertreise in die BRD, von der er nicht nach Polen zurückkehrte.
Es folgten weiterführende Studien, zunächst an der Musikhochschule Stuttgart und dann als Privatstudent des französischen Organisten Maurice Dupré in Paris.
Von 1962 bis 1996 war Janca Musiklehrer am Wilhelmsstift in Tübingen und Organist an dortigen Johanneskirche.
Jan Janca komponierte unzäglige Orgelwerke in verschiedenen Stilrichtungen.
Also Mitverfasser der drei Bände starken Monografie "Geschichte der Orgelbaukunst in Ost- und Westpreußen von 1333-1944" trug er erheblich dazu bei, die Geschichte, Fotos und Einzelheiten zu Orgeln und Orgelbauerner in den ehmaligen Deutschen Ostgebieten für spätere Generationen aufzubewahren und zugängig zu machen. Bücher auf Aufsätze zu Unterthemen in dieser Rubrik folgten.
1985 war einer der ersten Organisten aus dem Westen, die in Danzig im kommunistischen Polen eine Schallplatte aufnahmen ("Orgellandschaft Danzig Westpreußen", bei MDG auch als CD erhältich). Anfang der 1990er Jahre publizierte er die ersten Stücke aus der seit 1944 in Vilnius archivierten "Olivaer Tabulatur" von 1619. Eine CD in der Danziger Marienkirche mit dieser Musik folgte 1994.
Auch ich wuchs mit den Büchern Jan Jancas auf, woraus mein eigenes Interesse an der Kulturgeschichte Danzig entstand.
Obwohl ich Herrn Janca persönlich eigentlich nicht kannte, hatte ich das die Freude im Jahr 2004 ein längeres Telefongespräch mit ihm zum Thema Danizger Orgelmusik führen zu können, welches mir bis heute in Erinnering geblieben ist.
Ruhe in Frieden, Jan Janca.
https://de.wikipedia.org/wiki/Jan_Janca
https://www.tagblatt.de/Marktplatz/M...ebBegin%20desc
https://www.neckar-chronik.de/Nachri...st-613118.html
Liebe Grüße,
Marek