Alfred Stanke, der Franziskaner von Bourges: Mönch und deutscher Sanitäter, half und rettete Hunderte, die während des Zweiten Weltkriegs in Frankreich gefoltert wurden.
Alfred Stanke, am 25. Oktober 1904 in Ohra geboren,trat 1920 in den Franziskanerorden ein. 1936 wurde er mit anderen Mönchen von den Nazis verhaftet und nach dem deutschen Überfall auf Polen in die deutsche Armee eingezogen. 1940 kam er als Soldat nach Frankreich ins Gefängnis von Bourges.
Dort setzt er alles daran, den von der Gestapo gefolterten Häftlingen zu helfen. Er heilte sie, so gut er konnte, tröstete sie, damit sie die Hoffnung nicht verloren. Er schaffte es, die Internierung vieler Widerstandskämpfer zu vermeiden, half Gefangenen, mit der Außenwelt zu kommunizieren und befreit zu werden. 1944 wurde er nach Dijon versetzt und half weiterhin Gefangenen. Einige Monate später selbst verhaftet, wurde er, dank der Franzosen, denen er geholfen hatte, aus den US-Gefängnissen befreit.
Nach dem Krieg setzte er sich für die Aussöhnung zwischen Frankreich und Deutschland ein. Alfred Stanke starb am 23. September 1975 auf tragische Weise und wurde in der Nähe von Bourges auf dem Friedhof von Saint-Doulchard begraben.Seine Aktion während des Krieges wird in einem Buch und einem berühmten Film dargestellt.
Aus einem Flyer entnehme ich folgende Daten:
Geboren am 25.Oktober 1904 in Danzig. Am 2.4.1920 tritt er der Stiftung "Hospitalbrüder vom Heiligen Kreuz"bei. Das ist eine Gemeinschaft des Franziskaner Ordens.
1933 kommter ins Gefängnis, wie viele Geistliche. 1940 zur Wehrmacht einberufen. Er kommt nach Frankreich.
Und hier nun beginnt sein Wirken, für das er noch heute in Frankreich hoch verehrt wird.
Zitat aus dem Flyer: "So hat Bruder Alfred zahlreiche Menschen, unabhängig von ihrer politischen oder religiösen Überzeugung geholfen; entscheidend war ihr Engagement gegen das Naziregime."
Aus Dankbarkeit von gefolterten Widerstandskämpfern bildete sich ein Verein in Frankreich Association les Amis d` Alfred Stanke
25,route de Charost.18400 Villeneuve sur Cher.
In einem Buch "Auf der Flucht vor dem Kaplan" schildert Hanspeter Oschwald , ein seinerzeit bekannter Journalist, das, was er von diesem Bruder Alfred in Bourges erfahren hat. Es gibt einen Film, in dem Hardy Krüger diesen Danziger Franziskaner spielt. Der Film wurde nur in Frankreich gezeigt. In einem Interview mit ihm sagte Krüger: "Damals haben die Nazis einen Fehler gemacht, den ich aus heutiger Sicht wunderbar finde. Sie zogen nämlich Geistliche in die Armee ein. Jede dritte Kompanie hatte einen Mönch als Sanitäter. Diesen gottgläubigen Gefreiten habe ich gespielt. Leider wurde dieser Film in Deutschland nie gezeigt."
Warum wohl?
Der Film beginnt mit einer Folterscene. Die Gestapo quält einen französischen Widerstandskämpfer. So einen Film wollten deutsche Filmverleiher in der damaligen Zeit nicht haben.
Krüger: "Es war wirklich beschämend. Dabei ist das ein völkerverständigender Film, der von den guten Taten des Franziskanermönches Alfred Stanke erzählt."
Zum Geburtstag wünschte sich Krüger, den Film mit dem Originaltitel
“Le franciscain de Bourges“ auf der Leinwand sehen zu können. Doch dieser Wunsch wurde hierzulande weder zu seinem 75. noch zum 80.Geburtstag erfüllt, obwohl Deutschland sehr stolz auf den dargestellten Franziskaner Alfred Stanke hätte sein müssen.“
Soweit aus dem Buch von Oschwald:
"Auf der Flucht vor dem Kaplan-Wie uns die Kirche den Glauben austrieb" ist 2011erschienen.
In Frankreich wird Bruder Alfred hoch verehrt.
Jährlich gedenken seiner die Nachkommen der Häftlinge, denen er als deutscher Soldat half, mit Wärme und Menschlichkeit, Nahrung und medizinischer Versorgung an ihre Würde zu glauben. Damit rettete er Leben auf eigene Gefahr.
Im Internet kann man noch viel über ihn lesen.
BruderAlfred ist ein Danziger. Sein Leben und Wirken, seine Ehrungen in Frankreich, dies veranlasst mich, hier darüber zu berichten.
Schöne Grüße,Christa