Schönen guten Nachmittag,
zu den alten und bekannten Dörfern in der Danziger Niederung gehört Letzkau. Ich habe nun nicht recherchiert wieviele Einwohner Letzkau heute hat, aber es macht einen ruhigen, fast verschlafenen Eindruck. Bestünde nicht die zwischen Groß Zünder und Käsemark verlaufende Straße wüsste heute kaum jemand von der Existenz Letzkaus. Und doch: Sollten einmal die Weichseldämme brechen wäre auch heute noch Letzkau in Jedermanns Munde.
Ich war dort heute. Ein ruhiges Dörfchen. Kirche, Gemeindevorsteher, Bauer. Nicht viel mehr. Aha, fast vergessen, die Entwässerungsgräben, vollgemüllt mit lange überdauernden Plastikabfällen.
Ich parkte bei der Kirche. Eine alte evangelische Kirche.
EIN EINZIGES deutsches Grab: Emma Amalie Bertha Schumacher, geb. am 25.12.1846, gest. am 16.10.1867. Eine junge Frau. Gestorben bei einer Geburt, im Kindbettfieber? Warum dieses eine Grab, fast versteckt hinter der Kirche zum Grundstück des Gemeindevorstehers? Wurde dieses Grab bei der systematischen Einebnung alter deutscher Gräber übersehen? Wie kommt es dass dieses EINE Grab erhalten blieb? Warum der Haufen Grabsteinfragmente in der entgegen gesetzten Ecke des Friedhofes? Vergessen, ignoriert, aus dem heutigen Wissen gelöscht...
Letzkau macht einen zwiespältigen Eindruck. Einst ein Dorf von dem man nicht sagen kann dass es nicht wohlhabend war. Heute macht es einen einsamen und verlassenen Eindruck obwohl es auf der Danziger Seite der Stromweichsel liegt.
Von Letzkau aus fuhr ich Richtung Weichseldeich, dann Richtung Käsemark (Kiezmark) wo noch alle Entwässerungsgräben zugefroren waren.
Hier ein paar Fotos von Letzkau...
Viele Grüße aus dem Werder
Wolfgang