Zwischen den Dörfern Straschin und Gischkau im Kreise Danziger Höhe
macht die Radaune ein scharfes Knie.An dieser Stelle lag früher mitten
im Radaunebett ein gewaltiger Stein, der im Volksmunde
"Diewelsteen" (Teufelstein) genannt wurde.Der Teufel soll den Stein
einst bis hierher geschleppt haben, um den Leuten der Umgebung einen
bösen Streich zu spielen.Aus unbekannten Gründen musste er ihn aber
vorzeitig fallen lassen,ohne den Zweck erreicht zu haben.Drei große,
lange Teufelsfinger sollen noch jezt am Steine kenntlich sein.Die
Radaune fließt in jener Gegend recht rasch dahin.Ihr Wasser umbrauste
und umschäumte den Teufelsstein,so dass das Geräusch weithin zu hören
war.Obwohl der Fluss in unmittelbarer Nähe des Teufelssteines nicht
besonders tief war, mieden es die Knaben der Umgebung doch ängstlich,
hier zu baden.Es war nämlich allgemein der Glaube verbreitet,dass, wer
hier badete, untergehen musste und vom "Diewel" geholt
wurde.Vorwitzige Knaben wagten es wohl,mit einem anderen Steine nach
dem Teufelssteine zu werfen,aber sogleich fing er zu bluten
an.Alljährlich in der Johannisnacht führte der Teufel mit den Hexen an
dem Steine lustige Reigen auf und drehte sich im wilden Tanze.Dann
wagte aber niemand,die unheimliche Gegend zu betreten,dann war hier
der "Diewel" los.
Im Laufe der Zeit hat die raschfließende Radaune, die hier ein
besonders starkes Gefälle hat,ihr Bett verändert.Daher liegt der
Teufelsstein jetzt ungefähr acht Meter vom rechte Radauneufer
entfernt. Alte Leute wissen sich zu erinnern,dass er einst am linken
Ufer lag und später tatsächlich von der Radaune umschäumt wurde.