Mein Brösen 1943-1962. Teil 1. Der Panzergraben
Mein Brösen 1943-1962. Teil 1. Der Panzergraben
In unregelmäßigen Abständen, werden ich hier im Forum einige Beiträge
veröffentlichen die mit meinen Erinnerungen an Ereignisse und Objekte in Brösen, verbunden sind.
Die Berichte erfolgen nicht immer chronologisch.
So weit es geht, werde ich die Berichte mit Fotos und Hinweisen auf andere Internetseiten (Links)
versehen.
Teil 1. Der Panzergraben zwischen Glettkau und Brösen.
Meine ersten "großen" Ausflüge gingen nach Zoppot zur meiner Tante Anna Okroy.
Zu Fuß durch das Brösener Wäldchen immer am Strand lang. Barfuß, die Schuhe in der Hand
denn diese waren kostbar und sollten geschont werden. Der Sand war heiß und in kurzen Abständen
mussten die Füße in der Ostsee gekühlt werden.
Unterwegs sahen wir, im Graben liegend, einen zerschossenen Panzer.
Der abgesprengter Panzerturm lag einige Meter weiter. Das Gesamtbild war einerseits faszinierend
aber anderseits doch bedrohlich. Bei der ersten Sichtung habe ich einen respektvollen Abstand
zur dem "Ungetüm" gehalten. Etwas später war das für mich und andere Kinder ein beliebter
"Spielplatz".
Den Verlauf des Panzergrabens sehen Sie auf dem Kartenausschnitt, dieser entstammt
aus der Gesamtkarte Danzig (North) aus dem Jahr 1944.
Kartenausschnitt mit Verlauf des Panzergrabens
Dieser Panzergraben und der aufopfernder Einsatz der Deutschen Soldaten rund um Brösen hat
es ermöglicht das der Dampfer "Ubena" als letztes Schiff den Danziger Hafen mit 4.000
Flüchtlingen an Bord, verlassen konnte.
In diesem Zusammenhang hat der abgedroschene Spruch "Kampf bis zur letzten Patrone"
irgendwie einen positiven Sinn ergeben.
Foto "Ubena"
Bericht von Werner Balkow. Flucht aus Marienburg mit "Ubena (PDF)"
Die Schlacht um Danzig
Bis demnächst mit Teil zwei in diesem Forum.
AW: Mein Brösen 1943-1962. Teil 1. Der Panzergraben
Peter danke für den "Panzergrabenbericht"
An den Panzergraben habe ich viele Erinnerungen aus in meiner Kindheit.
Für uns Kinder war es interessant beim Bau des Grabens zuzusehen und nach dem Krieg
war der Graben ein beliebter Spielplatz für uns.
Gruß Heinz
AW: Mein Brösen 1943-1962. Teil 1. Der Panzergraben
Lieber Peter!
Hier schreibt dir ein (Vor)namens-Vetter. Als reines Kind der 50er Jahre hatte ich keine Berührungen mehr mit Kriegsfolgen. Das Nachkriegsdeutschland, in dem ich aufwuchs, war schon wieder schön aufgeräumt und damit das rundum so bleibt, war das Thema Krieg und insbesondere die Flucht der Mutter in der Familie tabu. Um so interessierter verfolge ich solche Erlebnisseberichte wie den deinen. Danke dafür.
Nach dem eben Gesagten hast du möglicherweise mehr Verständnis für meine Frage: Wie habe ich mir so einen 'Panzergraben' vorzustellen? Ist es eine Art 'Schützengraben', nur entsprechend größer? Wie kamen die Kolosse da rein und vor allem wieder raus? Oder war letzteres gar nicht mehr geplant?
Viele Grüße
Peter
AW: Mein Brösen 1943-1962. Teil 1. Der Panzergraben
Hallo Peter
Korrekte Bezeichnung: Panzerabwehr-Graben
Die Strategie:
- Der Panzer sollte in dem Graben stecken bleiben
- Die Bewegungsgeschwindigkeit des Panzers sollte herabgesetzt werden
- Der Panzer sollte nur auf Umwegen das Einsatzgebiet erreichen
Panzerabwehrgraben
Wie kamen die Kolosse da rein und vor allem wieder raus?
Hinein: Ja bitte :)
Heraus: Bitte nicht :mad:
AW: Mein Brösen 1943-1962. Teil 1. Der Panzergraben
Hallo Peter,
da ist mir doch gleich ein ganzer Kronleuchter angegangen! Eine Art ganz laaaaaaaaaaaaaaange Fallgrube für Panzer! Na, da lag ich ja meilenweit daneben ... :p
Danke, natürlich auch für die anschauliche Illustration.
Viele Grüße
Peter
AW: Mein Brösen 1943-1962. Teil 1. Der Panzergraben
Mott6lauspucker #1
Mottlauspucker #1Panzergaben
Gerhard Jeske
Im Herbst 1944 mußte ich mit der Firma Bürobedarf -Langhoff- Michel auf der Höhe, rechte Seite von der Kirche Schidlitz, jedes Wochenende zum Schippen eines Panzergrabens Fronarbeit leisten, natürlich ohne Stundenlohn und Essen. Es gab danach sogar das" Schippabzeichen. Diese Zwangsarbeit der Danziger beschreibe ich in meinem Buch "Engel mit Trompete" Im Frühjahr 1945 war ich eingezogen bei der 1. HJ Kompanie auf dem Bischofsberg. Von dort latschten wir am Panzergraben entlang, um durchgebrochenn sowj. Panzer zu vernichten. Dieser Panzergraben war wertlos. Inszwischen waren durch Tauwasser die Schrägen Wände abgerutscht. Sie bildeten auch so kein Hindernis. Zivilisten, meisten Frauen und Rentner, wurden herangeführt und aus abgebrochenen Ställen und Häusern wurden schnell Übergänge gebaut. Ebenso verfuhren die sowj. Pioniere mit der Roten Brücke. Zu uns kam in den Keller am Trumpfturm ein Rentner, dessen linke Seite seines Gesichtes von kleinen Splittern eines deutsche Explosiongeschosses zerfetzt war. Deutsche Soldaten schossen damit von der Seite Klein Walddorf auf die Balken, ihnen war es wurscht egal, ob dabei deutsche Zivilisten getroffen wurden.
AW: Mein Brösen 1943-1962. Teil 1. Der Panzergraben
Nur mal eben auf die Schnelle - man kann hier sooooo viel lernen, wenn man mal ein bisschen "spazieren" geht!
Grüße
Iris
AW: Mein Brösen 1943-1962. Teil 1. Der Panzergraben
Moin, moin, liebe Iris,
Du hast wirklich recht, aber Du zeigst auch ein Problem auf. Wir haben hier über 100.000 Beiträge und da ist es ungeheuer schwierig, Wichtiges und Interessantes zu finden. Irgendwie müssen wir es auf die Reihe bekommen, Spreu vom Weizen zu trennen, sprich: Nur heute Aktuelles von dauerhaft Interessantem unterscheiden zu können.
Schöne Grüße aus dem Werder
Wolfgang
AW: Mein Brösen 1943-1962. Teil 1. Der Panzergraben
Wie wäre es mit einem Markierungs- oder "Like"-System für Beiträge?
Beste Grüße
Marcel